Chiesa della Madonna della Misericordia [Barmherzigkeitskirche]

BESCHREIBUNG:
Diese Marienwallfahrtskirche geht auf den Beginn des 18. Jahrhunderts zurück. Die  Chiesa della Madonna della Misericordia, die aufgrund ihres achteckigen Grundrisses und der Kuppel mit schlanker Laterne sehr ausgefallen ist, wurde errichtet, um das Außenfresko eines baufälligen Wohnhauses in Bormio zu schützen und zu valorisieren. Das heilige Bildnis, das in Sicherheit gebracht und in der Mitte der kleinen Apsis integriert wurde, stellt die stillende Madonna  und den heiligen Josef dar. Das Motiv der Jungfrau, die das Jesuskind stillt, ist in den hiesigen Kirchen sehr häufig anzutreffen. Die Errichtung der Kirche begann 1705. Im Jahr 1717 wurde sie von Bischof Olgiati, anlässlich eines Besuchs in Bormio geweiht, so wie dies der langen Inschrift auf der Wand an der Innenseite der Fassade zu entnehmen ist. Das Bauwerk mit seiner für diese Täler untypischen Architektur, weist einen achteckigen Grundriss auf. Die Wände der Kirche sind mit sechs großen Fresken dekoriert, die Szenen aus dem Leben Mariä darstellen, die vom Südtiroler Maler Johann Georg Telser geschaffen wurden. Für die Kosten kamen auch die  Emigranten des Valfurva in Brescia auf, wie dies aus der Legende des Freskos Darstellung Mariens mit dem Kind im Tempel hervorgeht. Dort ist zu lesen “Munificentia benefactorum Brixiae commorantium”. Die Gemälde im Presbyterium sind hingegen das Werk von Noale, ein bescheidener Freskenmaler aus dem Valfurva, von dem auch die Dekoration der Kuppel stammt.