Das Valtellina gleicht einem riesigem Open-Air-Fitnessstudio, und bietet speziell beim Klettern und beim Bergsteigen eine Vielzahl an Möglichkeiten
Die
wichtigsten Kletterwände befinden sich im Val Masino, dem Tal für Kletterer
schlechthin. Die Granitfelsen in allen möglichen Formen und Größen erscheinen für
den Kletterer wie ungeschliffene Diamanten, und für jeden ist etwas dabei: vom
Anfänger bis zum Experten, der nur die schwierigsten Routen durchklettern mag
oder sogar neue erstellen möchte. Enthusiasten kommen mit Seilen, Schuhen und
Magnesit aus der ganzen Welt angereist, und sind bereit dem Bouldern, dem
Sportklettern und dem traditionellen Klettern zu frönen.
Verpassen
Sie nicht den Sasso Remenno, mit über einer halben Million Kubikmetern Fels ist
er der größte Felsmonolith Europas. Die ersten die den Sasso Remenno erobern
konnten waren die Hirten, die auf der Westseite mit viel Mühsal eine Treppe
errichteten, die bis heute der einfachste Weg ist um zum Gipfel zu gelangen.
Den Talboden
weiter folgend gelangt man in das Val di Mello, das "kleine Yosemite"
wie es die Profis nennen, stets in Kontakt mit seinen hoch aufragenden
Granitwänden. Einst waren sie ein Hindernis für die Hirten des Tals die mit
ihren Herden bis auf 2.000 Höhenmeter hinaufzogen. Heute jedoch sind sie eine
Prüfung für die Sportler, versehen mit fantasievollen Namen zwischen Mystik und
Entweihung. Auf diesen glatten Felsplatten ist das Klettern zumeist ein
Festhalten, und es ist daher nicht jedermanns Sache. Vermutlich macht aber eben
dies den Reiz des Tales aus, die Faszination die das Val di Mello zu einem der
legendären Orte im modernen Klettern macht.
Wenn die
Felswände nicht ausreichen, blickt man auf die Bergsteiger, die Aufsteigen zum
Himmel und dabei spektakuläre Gipfel erobern: von der Berninagruppe bis zum
Monte Disgrazia, von den 13 Gipfeln bis zum Gran Zebrù und zum Monte Cevedale.
Es handelt
sich um eine facettenreiche Disziplin, die von einem jeden mit seiner eigenen
Persönlichkeit, einer individuellen Bedeutung oder subjektiven Motivation
aufgeladen werden kann. Viele Leute sagen, dass es dabei ohnehin eher um den
Geist als um die Beine geht. Für eine sportliche Aktivität, die mehr als viele
andere vom direkten Kontakt mit der Natur lebt, sind die zahlreichen
Schutzhütten von entscheidender Bedeutung. Ebenso wie die professionellen
Bergführer des Valtellina tragen sie zur Sicherheit der Bergsteiger bei.
Nicht von unten nach oben, sondern in die entgegengesetzte Richtung bewegt man sich mit dem Paraglider. Im Valtellina mangelt es nicht an Aussichtspunkten, von denen aus man sich hinabstürzen kann um sich dem Nervenkitzel hinzugeben und nur vom Wind getragen zu werden. Wer jedoch lieber mit vier Beinen auf dem Boden bleiben will, ist bei einem Austritt hoch zu Pferd bestens aufgehoben. Von den Ufern der Adda geht es immer vorwärts in Richtung Wiesen, Wälder und sogar ins Hochgebirge - die Routen sind schier grenzenlos.