Chiesa di San Vitale

BESCHREIBUNG:
Die Kirche ist nach den Heiligen Vitalis und der Heiligen Valeria benannt, den Eltern der Schutzheiligen von Bormio, Gervasius und Protasius, und sie gehört zu den ältesten Kirchen im Umland von Bormio. Die ersten Dokumente gehen bereits auf das Jahr 1196 zurück. Die architektonische Struktur der Kirche, die einfach und auf das Wesentliche konzentriert ist, bewahrt noch einige Elemente, die die ursprüngliche romanische Bauweise zeigt, wie zum Beispiel die Bögen der Außenapsis. Zu den wichtigsten Fresken des Bauwerkes gehört der sogenannte Sonntagschristus, ein Gemälde, das den unbekleideten Christus darstellt, der von Pflügen, Ofenschaufeln, Wagen und anderen Arbeitswerkzeugen umgeben ist. Dadurch sollen die Gläubigen erinnert werden, die Feste zu heiligen und sich an das Verbot, sonn- und feiertags nicht zu arbeiten, halten. Das Werk ist ein gutes Beispiel für eine Biblia Pauperum (Armenbibel). Mit dieser Form der Kommunikation soll den Gläubigen, die Analphabeten sind, der Katechismus durch Bilder vermittelt werden. Zudem ist die Bedeutung der Kirche des Heiligen Vitalis dem Auffinden eines Basreliefs mit zwei Kriegerstatuen aus grünem Stein von Campello im Jahr 1944 im Zuge von Kirchenarbeiten zuzuschreiben. Laut ikonographischer Analyse wird das Werk mit Ende des 2. Jahrhunderts v. Christus datiert, das heute im Archäologischen Stadtmuseum “Paolo Giovio” in Como zu sehen ist. Ein Gipsabzug des Basreliefs, der zum Zeitpunkt der Auffindung gemacht wurde, ist hingegen im Stadtmuseum von Bormio ausgestellt.