Tempietto di San Fedelino

 

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ANFAHRT:  Das Tempelchen befindet sich an den Ufern des Lago di Novate Mezzola. Es ist zu Fuß von Dascio (Sorico) und von Casenda aus (Gemeinde Samolaco) erreichbar. Die Überquerung des Sees ist  mit dem Boot von Dascio oder Verceia aus möglich.

 

BESCHREIBUNG:
Der Tempietto, dessen Errichtung auf das letzte Viertel des 10. Jahrhunderts zurückgeht, besteht aus einem kleinen viereckigen Kirchenschiff (3,46 x 3,52 m), das durch eine Apsidiole erweitert ist. Es hat zwei kleine Eingangstüren, eine im Norden und eine zweite im Süden. Außen ist die Apsis mit Bogenfriesen und Lisenen aus Tuff dekoriert. Das Mauerwerk besteht aus unterschiedlichen Steinen, Materialien, die aufgrund der nahe gelegenen Steinbrüche problemlos zu beschaffen waren. Das Giebeldach mit Steinziegeln erinnert an die Dächer der alten Häuser im Veltlin. In der Kirche sind wertvolle Fresken nur in der halbkreisförmigen Apsis zu sehen, darunter der Christus Pantokrator und die beiden Engel.

INTERESSANTES:
Die Erzählung rund um die Errichtung des Tempietto schwankt zwischen Geschichte und Legende. Angeblich soll Fedele ein römischer Soldat gewesen sein, der zum Christentum konvertiert ist. Seine Passion erzählt von seiner Flucht aus Mailand mit einigen Freunden 284 n.Chr., um sich der Verfolgung durch Maximian zu entziehen. Dieser hatte, zu einer Zeit, in der sich das Christentum rasch unter der Bevölkerung verbreitete, den konvertierten Soldaten verordnet, den alten heidnischen Gottheiten Opfer zu bringen. Im Falle ihrer Weigerung, sollten sie verhaftet werden. Fedele unterstützte zusammen mit dem Mailänder Bischof Materno ihre Flucht nach Como und begleitete sie. Am Ziel angekommen, wurden sie –mit Ausnahme von Fedele – alle getötet. Dieser kam allein am See an. Mit einem Boot versuchte er an einen sicheren und unzugänglichen Ort – am Fuße eines Berges bei Samolaco – zu gelangen. Aber auch hierher kamen seine Verfolger: Fedele weigerte sich erneut, sich vom christlichen Glauben abzuwenden. Aus diesem Grund wurde er enthauptet und dort begraben. An dieser Stelle errichtete die Bevölkerung eine kleine Kirche, um die Reliquien des Märtyrers aufzubewahren.