Der Sentiero Rusca

Eine Wanderroute von 32 km Länge, die Sondrio mit dem Passo del Muretto im Valmalenco verbindet

 

Der Sentiero Rusca ist eine historisch-religiöse Wanderroute von 32 km Länge mit einer Höhendifferenz von 2.300 m und folgt der Strada Cavallera, einer historischen Handelsroute, die von Sondrio durch die Valmalenco hindurch hoch zum Muretto-Pass führt, einer der Pforten zwischen dem Valtellina und dem Engadin.

Die Wanderstrecke beginnt in Sondrio an der Via Nicolò Rusca, hinter der Kirche der Santi Gervasio e Protasio, verläuft weiter über die Via Scarpatetti in Richtung der Dörfer Ponchiera und Arquino und folgt dann der gesamten Valmalenco. Dabei geht es entlang der wichtigsten Orte (Torre S. Maria, Chiesa in Valmalenco, Chiareggio) hinauf bis zum Passo del Muretto (2.562 m), von wo aus man nach Maloja (1.815 m) in der Schweiz absteigt.

Mit seiner lückenlosen Beschilderung sowie gut verteilten Rastplätzen und Informationstafeln bietet der Sentiero Rusca einen bezaubernden Blick auf die Wälder, die hohen Gipfel und den Flussverlauf des Mallero. Man kann den Sentiero Rusca ebenso mit dem Mountainbike oder Joëlette durchwandern.

Der Wanderweg ist auf italienischer Seite als Sentiero Rusca bekannt, da zu Beginn der religiösen Konflikte im Valtellina der Erzpriester von Sondrio Nicolò Rusca im Jahre 1618 über diesen Weg nach Chur gebracht wurde.

Die Etappen

1^ ETAPPE: von Sondrio bis Chiesa in Valmalenco
14 km 148 m
+ 721 m

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2^ ETAPPE: von Chiesa in Valmalenco bis Muretto-Pass
18 km 761 m
+ 1712 m

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Wer war Nicolò Rusca?

Nicolò Rusca wurde 1563 in Bedano (Tessin) geboren und 1590 zum Erzpriester von Sondrio ernannt. Eine Zeit die geprägt war von Spannungen zwischen Katholiken und Reformierten. Eine starke Dekadenz der traditionellen kirchlichen Institutionen einerseits vermischte sich zu dieser Zeit mit einer verstärkten Ausbreitung des reformierten Glaubens von Bündner Seite aus.

Rusca wurde im Sommer 1618 verhaftet, nach Thusis verbracht, eingekerkert, und schließlich vor ein Gericht gestellt, das radikale politisch-religiöse Interessen vertrat. Nachdem er alle gegen ihn erhobenen Anschuldigungen dementiert hatte wurde er gefoltert und verstarb am 4. September 1618 in Thusis.

Nicolò Rusca wurde am 19. Dezember 2011 von Papst Benedikt XVI als Märtyrer anerkannt.