Die 10 schönsten anstiege des strassenradsports

Das Valtellina mit seinen berühmten Alpenpässen ist ein Paradies für Radsportler

 

Wer träumt nicht davon, das Stilfserjoch, den Gavia und den Mortirolo wie die großen Vorbilder des Giro d'Italia zu bezwingen?

Aber man soll nicht nur träumen... im Valtellina gibt es eine Vielzahl von Berganstiegen, die Rennradfreunde und Radsportbegeisterte im Allgemeinen unbedingt absolvieren müssen: Hier die 10 schönsten (und am schwersten zu bewältigenden) Anstiege!

1. DER MAJESTÄTISCHE STELVIO

Eines der begehrtesten Ziele für jeden Radfahrer, legendär durch den Giro d'Italia, ist sicherlich das Stilfserjoch, das mit 2.758 m gleichzeitig auch der höchste italienische Pass ist der mit dem Auto überquert werden kann. Eine spektakuläre Serie von Spitzkehren (40 auf der lombardischen Seite, 48 auf der Südtiroler Seite) verbindet das Valtellina mit dem Südtirol. Unmittelbar unterhalb des Passes, auf Seite des Valtellina, passiert die Straße auch den Umbrail-Pass, der hinab ins Münstertal im Engadin (Schweiz) führt.

Von Bormio aus ist der Aufstieg zum Stilfserjoch 21 km lang, mit einem Höhenunterschied von 1.500 m und einer maximalen Steigung von 13%

2. DER GAVIA PASS

Eingebettet in den Nationalpark Stilfserjoch ist der Gavia mit 2.652 m einer der höchsten Alpenpässe Europas und verbindet das Valtellina mit Ponte di Legno in der Provinz Brescia. Ebenso wie das Stilfserjoch und der Mortirolo ist auch der Gavia einer jener Pässe die durch den Giro d'Italia berühmt wurden.

Von Santa Caterina Valfurva aus erreicht die Straße nach etwa 13 km und einer Höhendifferenz von 900 m, zuerst die Tannen-, Lärchen- und Kiefernwälder, und führt dann hinauf zu höher gelegenen Wiesen des Gavia-Passes und in jene Landschaft, die durch das tausendjährige Wirken der Gletscher Tresero und Dosegù geschaffen wurde.

Von Bormio aus ist der Aufstieg zum Gavia Pass 25 km lang, mit einem Höhenunterschied von 1.400 m und einer maximalen Steigung von 14%

3. DER MORTIROLO PASS: MIT STEIGUNGEN BIS ZU 23%!

Ein weiterer legendärer Pass im Valtellina ist sicherlich der Mortirolo, der trotz seiner "nur" 1.852 m Seehöhe einige Abschnitte aufweist, auf denen die Steigung 23% erreicht! Der Aufstieg, der vor allem durch den großen Marco Pantani berühmt wurde, kann von Mazzo di Valtellina aus in Angriff genommen werden. Ein Anstieg von 12 km Länge und 1.300 m Höhenunterschied.

von Mazzo di Valtellina ist der Aufstieg 12 km lang, mit einem Höhenunterschied von 1.300 m
von Grosio ist der Aufstieg 14 km lang, mit einem Höhenunterschied von 1.100 m
von Tovo Sant'Agata ist der Aufstieg 12.5 km lang, mit einem Höhenunterschied von 1.300 m

4. DER SPLUGA PASS IM VALCHIAVENNA

Der Spluga Pass liegt auf 2.117 m Höhe und ist  in der Welt des Rennradsports einer der klassischen Anstiege vom Valchiavenna aus. Die moderne Straße folgt immer noch dem Weg der im 19. Jahrhundert von den Österreichern erbaut wurde: Von großer Faszination sind die historischen zehn Spitzkehren, die von Campodolcino nach Pianazzo führen und von wo aus man Madesimo erreichen kann oder aber entlang weiterer Kurven und Tunnel nach Andossi gelangt, stets mit herrlichem Panoramablick über das gesamte Obere Valle Spluga. Man erreicht dann den künstlichen See Montespluga, das gleichnamige Dorf und nach den letzten steilen Kurven den Spluga-Pass.

Von Chiavenna aus ist der Aufstieg zum Spluga Pass 30 km lang, mit einem Höhenunterschied von 1.780 m und einer durchschnittlichen Steigung von 5.9%

5. DER AUFSTIEG ZU DEN CANCANO-SEEN

Bekannt geworden auch durch eine Etappe des Giro d'Italia 2020, bietet der Aufstieg zu den Cancano-Seen im Valdidentro (2.000 m) wunderbare Panoramen und Passagen von großem Charme. Der erste Streckenabschnitt von Bormio nach Fior d'Alpe ist sehr einfach und folgt der Staatsstraße nach Foscagno. Von Fior d'Alpe aus beginnt dann der eigentliche Anstieg mit einer Reihe von Spitzkehren, in denen man stetig an Höhe gewinnt und zuerst die Fraele-Türme (Torre di Fraele) passiert um kurz danach die Cancano-Seen zu erreichen.

Von Bormio aus ist der Aufstieg zum Cancano-Seen 14 km lang, mit einem Höhenunterschied von 800 m und einer maximalen Steigung von 8.5%

6. DER SAN MARCO PASS

Ein weiterer Alpenpass von großer historischer Bedeutung ist der 1.992 m hohe San Marco, der einst die Republik Venedig mit dem deutschsprachigen Raum der Bündner verband, aber heute das Valtellina mit dem Val Brembana in der Provinz Bergamo verbindet.

Von Morbegno aus ist der Aufstieg zum San Marco Pass 26 km lang, mit einem Höhenunterschied von 1.723 m und einer maximalen Steigung von 10%

7. DER APRICA PASS

Der Anstieg bis nach Aprica (1.181 m) ist bereits vielmaliger Protagonist des Giro d'Italia, aus technischer Sicht recht einfach und durch breite Spitzkehren gekennzeichnet. Der wohlbekannte Ferienort Aprica ist von Tresenda oder S. Giacomo aus zu erreichen. Für besser trainierte Radfahrer gibt es entlang des Aufstiegs einige Abzweigungen zu anspruchsvolleren Straßenabschnitten, wie jener nach Santa Cristina oder San Rocco.

Von Tresenda aus ist der Aufstieg zum Aprica 12 km lang, mit einem Höhenunterschied von 800 m und einer durchschnittlichen Steigung von 6%

8. ANSTIEG ZU DEN BAGNI DI MASINO, UM VOLLKOMMEN IN DIE NATUR EINZUTAUCHEN

Das Val Masino mit seinen landschaftlichen Schönheiten (vor allem das Val di Mello) bietet eine interessante Alternative zu den allgemein viel bekannteren Anstiegen des Straßenradsports.

Insbesondere von Masino aus folgt man der Straße, die auch die kleinen Dörfer Cataeggio und San Martino durchquert, bevor man die Bagni di Masino erreicht; auch bekannt für seinen Wald, dem Foresta dei Bagni di Masino- ein farbiges Paradies im Herbst.

Von Masino aus ist der Aufstieg zum Bagni di Masino 17 km lang, mit einem Höhenunterschied von 900 m und einer durchschnittlichen Steigung von 5.2%

9. ANSTIEG ZU DEN STAUDÄMMEN VON CAMPO MORO IM VALMALENCO

Valmalenco ist zwar vor allem für seine zahlreichen Trekkingrouten bekannt, bietet aber auch einige empfehlenswerte Kurse für Rennradfahrer.

So etwa der Aufstieg von Lanzada zum Campo Moro-Staudamm, der in der Vergangenheit bereits ein Protagonist des Giro d'Italia für Frauen war. Der Kurs mit einer Länge von etwa 15 km ist von großer landschaftlicher Schönheit und zeichnet sich durch zahlreiche kurze Tunnel aus, die in den Felsen geschlagen wurden.

Da Lanzada la salita a Campo Moro è di circa 15 km con 1000 m di dislivello e una pendenza media del 6%. (i più allenati possono partire già da Sondrio: in questo caso l'itinerario è di 30 km con un dislivello complessivo di 1716 m)

Von Lanzada aus ist der Aufstieg zum Campo Moro 15 km lang, mit einem Höhenunterschied von 1.000 m und einer maximalen Steigung von 13%

10. DER FOSCAGNO PASS

Der Foscagno-Pass, die einzige Zufahrtsstraße von Italien nach Livigno, erreicht 2.291 m und verbindet Livigno mit dem Valdidentro. Sobald man den Zoll passiert hat (Livigno ist nämlich auch"Duty-Free-Zone") erfolgt zunächst eine Abfahrt von etwa 5 km Länge, die  in einen Anstieg in Richtung des 2.069 m hoch gelegenen Dorfes Trepalle (der höchsten Gemeinde Europas) übergeht und mit einer letzter Abfahrt nach Livigno dem "Little Tibet" endet.

Von Isolaccia aus ist der Aufstieg zum Foscagno Pass 15.5 km lang, mit einem Höhenunterschied von 964 m und einer durchschnittlichen Steigung von 6.1%

VIELE WEITERE ANSTIEGE ZWISCHEN ITALIEN UND DER SCHWEIZ IM HERZEN DER ALPEN

Das Valtellina, an der Grenze zu Graubünden gelegen, bietet auch in der nahegelegenen Schweiz weitere großartige Berganstiege, wo man seine Fähigkeiten "austesten" kann: den Bernina (von Tirano ins Engadin bis auf 2.328 m), den Maloja (von Chiavenna nach St. Moritz) ) sowie den Forcola (von Livigno in Richtung Val Poschiavo).