Der Sentiero "Beato Pier Giorgio Frassati" der Region Lombardei ist ein wesentlicher Bestandteil der Initiative "I Sentieri Frassati d'Italia", bei der vom Club Alpino Italiano (CAI), dem nationalen Alpenverein Italiens, in zwölf Jahren vierzehn Wanderrouten in ebenso vielen Regionen errichtet wurden. Die Sentieri Frassati sind nicht nur dem Seeligen Pier Giorgio Frassati, einem christlichen Bergsteiger des frühen 20. Jahrhunderts gewidmet, sondern sind auch von hohem ökologischem, naturalistischem und historischem Wert.
Der Sentiero "Beato Pier Giorgio Frassati"
verbindet das Dorf Sant'Antonio (Corteno Golgi/Provinz Brescia) auf 1.127 m,
mit der kleinen Alpenkirche San Carlo Borromeo bei der CAI-Schutzhütte
Valtellina di Aprica auf 1.920 m. Es handelt sich um einen gut markierten,
nicht sehr schwierigen Wanderweg von etwa 6 km Länge mit einer Steigung von 900
m, die in durchschnittlich 3 h und 40 Minuten bewältigt werden kann.
In Sant'Antonio zweigt der Wanderweg in der Nähe der Kirche
Sant'Antonio Abate von der Straße nach Norden hin ab, führt weiter nach
Savrone, Premàlt, Ròccolo, und hoch zur Bergpanoramakarte des CAI, wo man einen
außergewöhnlichen 360-Grad-Blick auf die Lombardischen Alpen genießen kann. Von
hier aus steigt der Weg nach Westen ab und man erreicht mit Leichtigkeit die
Schutzhütte des CAI Valtellina sowie die nahe gelegene Alpenkirche San Carlo.
Pier Giorgio Frassati wurde 1901 in Turin geboren und war bereits
in seiner Kindheit Mitglied des CAI und der Giovane Montagna,
wo er viele Freunde hatte mit denen er seine
Leidenschaft für die Berge teilen konnte. In einer Periode politischer und sozialer
Veränderungen widmete er seine Zeit, neben seinen Studienverpflichtungen, vor
allem der Teilnahme an Debatten und Konferenzen sowie für wohltätige Zwecke.
Vermutlich aufgrund seiner Tätigkeit als Krankenpfleger erkrankte
er gegen Ende des Jahres 1925 schwer. Innerhalb von nur sechs Tagen zermürbte
eine schwere Kinderlähmung seinen durch die Berge trainierten Körper und Pier
Giorgio Frassati verstarb.
Die
Hingabe für seine Mitmenschen sowie seine religiöse Überzeugung hatten ihn zu
einer von allen geliebten Person gemacht. Er wurde von Papst Johannes Paul II.
im Jahre 1990 selig gesprochen.