Nur wenige Meter von
der Schweizer Grenze entfernt liegt Tirano, ein geografischer und kultureller
Knotenpunkt, an dem sich die Alpenroute über den Aprica- und den Berninapass mit
der Route Mailand-Alta Valtellina kreuzt. Die Stadt ist eine der
eindrucksvollsten des gesamten Valtellina, und bietet eine Vielzahl an
Aktivitäten in der Önogastronomie sowie den Bereichen Kultur und Outdoor.
Eines der
eindrucksvollsten Erlebnisse im Valtellina ist eine Fahrt mit dem berühmten Trenino Rosso del Bernina, dem Bernina
Express, der zum UNESCO-Welterbe gehört. Tirano ist
Ausgangspunkt einer faszinierenden Reise auf der die Stadt im mittleren Valtellina
mit St. Moritz, der Perle des Engadins in der Schweiz, verbunden wird.
In
Grosio und Grosotto sollte man sich einen Besuch des Parco delle Incisioni Rupestri
nicht entgehen lassen. Hier kann man die Rupe Magna bestaunen, einer der
größten Felsen der Alpen mit Petroglyphen (Felsbilder). Der Park ist ein ideales
Ausflugsziel für Familien, das auf einer spannenden Reise durch Archäologie,
Burgruinen, Felskunst und Natur führt.
Auch für Liebhaber von Natur und
Outdoor hat Tirano einiges zu bieten: vom Radfahren in all seinen Facetten
(Sentiero Valtellina, Mountainbiking und Rennradfahren - der legendäre
Mortirolo-Pass befindet sich in der Nähe von Tirano) bis hin zu Trekking und Rafting auf
dem Fluss Adda.
Und nicht zuletzt gibt es in und um Tirano eine Reihe von önogastronomischen
Erlebnissen, darunter Besuche in den Weingütern der Region mit Verkostung und
Spaziergänge durch die Wein- und Apfelplantagen. Probieren Sie auch die Chiscioi (kleine Buchweizenpfannkuchen mit
Käsefüllung), ein traditionelles und typisches Gericht aus Tirano.
Neben dem bereits erwähnten Park der Felsbilder in Grosio und Grosotto
hat das Gebiet von Tirano auch in Bezug auf Museen, historische Gebäude und
Kirchen einiges im Angebot.
In Tirano befindet sich die einzige Basilika in der gesamten Provinz
Sondrio, die Wallfahrtskirche Madonna di Tirano. Sie wurde an jenem Ort errichtet,
an dem der Überlieferung zufolge die Jungfrau Maria am 29. September 1504 dem
seligen Mario Omodei erschien und versprach, die Pestepidemie zu beenden. Neben
ihrer religiösen Bedeutung ist die Basilika eines der wichtigsten architektonischen
Beispiele für die Renaissance im Valtellina. Die Wallfahrtskirche ist auch das
Ziel des Cammino Mariano
delle Alpi,
eines religiösen Pilgerweges, der durch das Valtellina führt und dabei zahlreiche
Orte der Marienverehrung miteinander verbindet.
Auf dem Platz vor der Basilika öffnet das Museo
Etnografico Tiranese seine Pforten, während man auf
einem Felsvorsprung oberhalb des Platzes die kleine Kirche Santa Perpetua und
ihre mittelalterlichen Fresken bewundern kann, ebenso wie die Reste eines zugehörigen
mittelalterlichen Xenodochium (einer Herberge für Pilger). Ein Stück weiter erhebt
sich die Kirche San Rocco. Bei einem Spaziergang durch die schöne Altstadt von
Tirano trifft man auf die Überreste der Stadtmauer mit den Stadttoren Porta
Bormina, Porta Milanese und Porta Poschiavina, die Burgruine Santa Maria, den imposanten
Glockenturm der Pfarrkirche San Martino und eine Reihe von historischen Palazzi
wie den Palazzo
Salis und den Palazzo d'Oro Lambertenghi, die heute teilweise als Museen geöffnet
sind.
Besuchenswert sind auch der Palazzo
Merizzi, Residenz einer noblen Familie aus Tirano. Obwohl er sich in
Privatbesitz befindet kann er ebenso besichtigt werden wie die Villa
Visconti Venosta in Grosio. Schließlich sind noch einige
bedeutende
Burgruinen zu erwähnen: Bellaguarda
in Tovo S. Agata und Pedenale in Mazzo di Valtellina sowie die beiden Burgen
von Grosio, die zum Park der Felsbilder gehören.